Das ISBB arbeitet mit kognitiv eingeschränkten Tätern und solchen behinderten Männern, bei denen sexuelle Übergriffe konkret für möglich gehalten werden.
Mit seinen Erfahrungen in der Surrogattherapie bietet das ISBB diesen Männern die Möglichkeit, zu erwachsenen Frauen und Männern praktischen sexuellen Kontakt aufzunehmen.
Dazu werden Gruppen mit maximal fünf Männern gebildet, die möglichst langfristig sich je nach 4 Monaten im Gästehaus Nemitzer Heide treffen und so Vertrauen zur Einrichtung, zu den Gruppenmitgliedern und zum Therapeuten (Dipl.-Psych. Lothar Sandfort) aufbauen können.
Eine Übernahme der Kosten durch die Krankenkassen kann versucht werden.
Ziel der Therapie ist die Annäherung an die jeweilige (zunächst unbewusste) psychodynamische Lebensgeschichte der betreffenden Männer, in der Verhalten Sinn bekommen hat, das von anderen Menschen als sexuell übergriffig empfunden wird. Letztlich müssen die Bedeutungen der Männer und die Bedeutungen der Kultur zu lebbarem sexuellen Verhalten als übereinstimmend empfunden werden.
Im ISBB wird damit auf der Grundlage systemisch, konstruktivistischer Theorie gearbeitet.
Neu ist die Möglichkeit, durch erlebnispädagogische Methoden (Sexualbegleitung) behinderten Männern zu Einstellungsänderungen und zu legalen sexuellen Orientierungen zu verhelfen. Es wird also nicht nur bisheriges sexuelles Verhalten genommen, es werden legale Perspektiven erlebbar gemacht.